(lat. Vitis vinifera sylvestris)
Die Wildrebe ist die Urform unserer heutigen Kulturreben. Sie ist die älteste Nutzpflanze der Welt. Man geht davon aus, dass schon vor 7000 Jahren Menschen die Wilden Weinreben genutzt haben. Es gibt in Deutschland nur noch sehr wenige Standorte. Die Art ist vom Aussterben bedroht. Auf der Ketscher Rheininsel befindet sich eine große und damit sehr wichtige Population.
Mit dem verschwinden der Auwälder, verschwanden auch die Lebensräume des Echten Wilden Weins. Auch die Forstwirtschaft und die Konzentration auf Ertrag der Wälder, hat es dem Wein schwer gemacht geignete Lebensräume zu finden.
Die kletterwütige Rebe erreicht gut 40 Meter Länge, und benötigt nicht nur eine gewisse Grundfeuchtigkeit, sondern einen echten wilden Wald, mit Eichen, Ulmen und Weiden. Denn die Wilde Weinrebe ist eine Schlingpflanze und braucht Kletterhilfen um an Sonnenlicht zu kommen. Sie bevorzugt nährstoffreichen und tiefgründigen Lehm- und Tonboden, wie er eben in Auwäldern vorkommt.
Es gibt männliche und weibliche Exemplare mit eingeschlechtlichen Blüten. Die Bestäubung erfolg durch Insekten, die weiblichen Wildreben bringen kleine, blaue Beeren hervor. Und die Samen werden durch Vögel, Marder, Füchse oder andere Tiere verbreitet, die die Beeren fressen.
Interessant ist, dass es auf der Rheininsel Ketsch isolierte Bestände gibt. Es gibt Bestände mit rein weiblichen Pflanzen, und Bestände mit rein männlichen Pflanzen.
Es gibt umfangreiche Projekte und Forschungsarbeiten zum Erhalt der Wildreben. Zum Beispiel am Julius-Kühn-Institut für Rebenzüchtung in Siebeldingen, oder am Botanischen Institut des Karlsruher Institut für Technologie.
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Artikel vom Montag, 2.2.2015
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