Hier soll eine kleine historische Entwicklung dargestellt werden. Wie es hätte sein können. Die genaue Geschichte ist eng verbunden mit den natürlichen Gegebenheiten. Jeder Kommentar ist willkommen. Melden Sie sich bitte über "Kontakt".
ca. 10.000 v. Chr.
Die Eiszeit ist vorbei. Kein Baum hat die Eiszeit überlebt. Bei niedrigem Wasserstand, sieht man Kiesbänke auf Höhe der Speyerer Brücke. So könnte es etwa ausgesehen haben. Ohne die Häuser natürlich. Der Rhein hat mit viel Macht Kies und Geröll durch sein Tal geschoben, und es damit geformt. Eine natürliche Vegetation gibt es nicht. Bild vom Rhein bei Niedrigwasser in Speyer.
ab ca. 10.000 v. Chr.
Aus Richtung Spanien und Türkei begann die Wiederbesiedelung. Erst Kiefern und Birken, die aufgrund ihrer leichten Samen durch Wind leicht neue Flächen besiedeln können. Aber auch die Eiche hat Vorteile. Ihre nährstoffreiche Frucht kann tiefe Wurzel ausbilden, und damit im Kies und Geröll Halt und Wasser finden.
ca. 5.000 v. Chr. bis 1.500 nach Chr.
Buchen dominieren. Ganz Europa ist von Buchenwäldern bedeckt. Die frühen Siedlungen sind dem Wald hinterher gewandert, den sie gerodet haben. Alle 70-100 Jahre zog das Dorf weiter. Griechen und Römer sind nicht gewandert. Aber die Barbaren in unseren Breiten. Und haben damit die Vegetation geprägt.
um Christi Geburt
Publius Cornelius Tacitus beschreibt Germanien als "terra aut silvis horrida aut paludibis foeda" - ein Land bedeckt von schrecklichen Wäldern und abscheulichen Sümpfen.
Und sicher ganz besonders in der Rheinebene. Was uns heute idyllisch erscheint, war damals ein nur schwer durchdringlichen Gebiet.
400 - 1.500 n. Chr.
Nach der großen Periode der Rodungen, die von der Völkerwanderung bis etwa zum Ende des 14. Jahrhunderts anhielten, war vom Wald nur noch wenig übrig. Deutschland war nur noch ca. zu 30% mit Wald bedeckt. Die damals noch relativ unzugänglichen Rheinauen waren wohl noch bewaldet (vermutlich, ich habe noch keinen Nachweis). Der Wald war Lebensgrundlage und knappe Ressource. Vielleicht war eine Heide-ähnliche Landschaft vorherrschend. Bild stammt aus dem Hirschacker-Wald.
um 1.500 n. Chr.
Erst jetzt werden die Menschen sesshaft und es bildet sich der Wald und die Struktur wie wir sie heute kennen. Der Wald wird intensiv genutzt. Als Weide und Rohstofflieferant. Der Wald wird aber immer noch ausgebeutet. Der Waldboden ist oft kahl. Doch es entwickelt sich erste Forstordnungen, wobei es vor allem um eine sparsame Nutzung ging und darum, die Naturverjüngung nicht zu gefährden. Bild stammt aus dem Hirschacker-Wald.
Um 1700 n. Chr.
Die Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft wird erfunden. Der Wald wird zur Stadt angelegt und gepflegt. Immer noch sind weite Teile der Landschaft kahl, aber der wenige Wald stabilisiert sich. Mitteleuropa ist ein Gebiet geprägt von Offenlandflächen. Gegen 1850 erreicht die Artenvielfalt wahrscheinlich ihren Höhepunkt.
Um 1835 wurde der Rhein zwischen Speyer und Ketsch begradigt, und die heute Rheininsel entsteht. Damit verliert der Rhein seine landschaftsgestaltende Kraft, aber er prägt noch immer die Natur.
2016
Forstwirtschaft und Umweltschutz arbeiten eng zusammen. Es werden Habitatsbäume und Totholz bewusst stehen gelassen um Artenvielfalt und zu ermöglichen. Wald wir aus der Nutzung genommen, um wieder Urwälder entstehen zu lassen.
Das Schaubild zeigt eine vereinfachte Darstellung, wie Natur und Kultur sich seit der letzten Eiszeit entwickelt haben könnten. Die Daten sind teilweise abgeglichen mit wissenschaftlichen Quellen. Teilweise vermutet oder geraten. Alles in Arbeit. Kommentare und Hilfe willkommen!
Jahr Geschichte
10.000 v. Chr. Die Eiszeit ist zu Ende, es beginnt die Wiederansiedlung.
5.000 v. Chr. Höhepunkt der Wildnis nach der Eiszeit (vermutet). Die ersten Siedlungen roden Wälder.
Im Jahr 0 Die Römer ziehen nach Norden bis zum Limes, die Besiedlung schreitet voran. Nach dem Rückzug der Römer gibt es ein Phase in der sich Wälder wieder ausbreiten.
1000 n. Chr. Periode der Völkerwanderung 400 n. Chr. bis 1500 und weitere Rodungen bis zum Minimum der Bewaldung um 1500.
1500 Mittelalter, Bevölkerungswachstum
1700 Zwischen 1500 und 1700: Agrarkrise , Pestepidemien des 14. Jh.s, 30-jähriger Krieg, kleine Eiszeit 16 Jh.s, die Bevölkerung und Besiedlung nimmt kurzzeitig wieder ab, bevor sie stark ansteigt.
1845 Maximale Artenvielfalt in Europa
2000 Industriell optimierte Landwirtschaft, "Glyphosat", dramatischer Rückgang der Artenvielfalt
2020 Schutzmaßnahmen (z.B. Nationalpark Schwarzwald), ??? Ökologischer Wandel ???
2050 ??? Ökologischer Wandel und erhoffter Stopp des Verlustes der Artenvielfalt ???
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